nem Fall zu viel - und schon gar nicht,
wenn man den Nutzen betrachtet, der sich
daraus für das Gehör ergibt. Sollten Sie
nicht wissen, wo sich in Ihrer Umgebung
ein geeigneter Gehörprofi befindet, kön-
nen Sie natürlich via Telefon oder E-Mail
nachfragen (siehe Kontaktkasten).
Optisch ist so eine Elacin-Otoplastik
denkbar unauffällig. Das ist ein weiterer
Vorteil der individuellen Anpassung: Der
kleine hautfarbene und halbtransparente
Einsatz verschwindet beinahe vollständig
in der Ohrmuschel und ist erst auf den
zweiten Blick zu erkennen.
Unsere
Muster
funktionierten
beim Ausprobieren ganz hervorra-
gend. Nebengeräusche am Arbeits-
platz - im Verlag tummeln sich ge-
fühlte 100 Rechner sowie küh-
lungsintensive Drucker, Scanner,
Faxgeräte etc. - sind mit dem Ge-
hörschutz kaum mehr wahrzuneh-
men. Gesprächen kann man aller
dings noch sehr gut folgen. Beim
Besuch in einer Discothek (was
man nicht alles für die Recherche
auf sich nimmt) zeigte sich zudem, dass
man damit tatsächlich gut Musik hören
kann und durch den insgesamt gesenkten
Pegel weniger Probleme hat, einem Long-
drink-Pläuschchen an der Ilicke zu fol-
gen. Bei niedrigem Umgebungspegel fiel
lediglich auf, dass Bass und ( irundton et-
was stärker gefiltert werden. Aber das ist
nur halb so wild. Außerdem soll man den
Gehörschutz ja nicht vor der HiFi-Anla-
gc tragen, sondern dafür sorgen, dass man
die auch mit 60 noch genießen kann.
Carsten Barnbeck
Die fertigen Otoplasti-
ken werden in Handar-
beit 16 +7) nachbehan-
delt und angepasst
Der Kunde erhalt sie schließlich
komplett mit Reinigungsbürste und
Gebrauchsanweisung (links)
Kontakt
Haus der Hörtechnik
Tel.: 02733/124610
wwwdein-gehoerschutz.com
AUF DIE DAUER KOMMT ES AN!
B e i p e r m a n e n t e r B e l a s t u n g
k ö n n e n a u c h g e r i n g e P e g e l
s c h ä d l i c h s e i n
W
enn man sich mit den Zahlen ver-
schiedener Studien auseinandersetzt,
kann man als HiFi- und Musikliebhaber kal-
te Füße bekommen. Für Gehörschäden gibt
es nehen krankheits- und unfallbedingten
Ursachen (gegen die Gehörschutz natürlich
nicht hilft) zwei Hauptquellen- Die unmittel-
barste Wirkung entfalten enorme Impulse,
wie die von Schüssen und Explosionen oder
allerlei Schmettergeräusche (z. B. durch ei-
ne herunterfallende Blechplatte). Davor
kann man sich nur schützen, wenn das Um-
feld solche Schallquellen vermuten lässt. In
Industriebetrieben etwa oder auf einem
Schießstand.
Schleichender und daher auch wesentlich
häufiger resultieren die Schäden aus Lang-
zeitbelastungen. Und hier gilt ganz simpel:
Je länger man einer Geräuschquelle aus-
gesetzt ist, umso niedriger muss deren Pe-
gel sein, um das Gehör dauerhaft und irre-
parabel zu beeinträchtigen. In der Grafik fin-
den Sie einige Beispiele und empfohlene
Höchstwirkungszeiten pro Woche Oft un-
Zimmerlautstärke
Großraumbüro
lauter Verkehr
Handschleifgerät
Schwerlastverkehr
Presslufthammer
Kettensäge
Kreissäge
(3 S td )
95dß
(1 Std I
i00d8
<18 M m )
m
105dB
(/M m )
| 1 10d8
Maximal zumutbare Lärmeinwirkung pro Woche
IQuelle
.
Audio Lab Swiss AG)
terschätzt man die Schallquellen. Die zügi-
ge Reise in einem Auto kann durch Fahrt-
wind und Rollgeräusche 85 Dezibel und mehr
betragen. Doch auch bei leiseren Signalen
als „lautem Verkehr" sollte man vorsichtig
sein. Ist man zum Beispiel rund um die Uhr
dem Rauschen eines Computer-Lüfters aus-
gesetzt - und Rauschen ist obendrein ein
breitbandiges Signal -, kann natürlich auch
das schädigen. In mehrfacher Hinsicht: Wie
Studien belegen, gehört „Lärmsmog'' zu den
häufigsten Auslösern (nicht Ursachen!) von
Herzinfarkten, was unter anderem daran
liegt, dass laute Geräusche unseren Körper
in chemische und psychische Alarmbereit-
schaftversetzen.
Mehr zu den Phänomenen rund um Pegel,
Lärm und akustische Alltagsbelastungen fin-
den Sie unter folgenden Links:
www.gefaehrdungsbeurteilung.de
(Portal zur Aufklärung vor Alltagsgefähr-
dungen mit ausführlichen Informationen zu
Schall im Bereich „Expertenwissen")
www.laermorama.ch
(Auch für Erwachsene interessanter „Lern-
pfad" mit exzellenter Gliederung, Selbsttests
und vielen Hörbeispielen)
6/2011 STEREO 43